Ubuntu – Internetseiten laden langsam

Seit einiger Zeit musste ich beobachten, wie bei meinem Ubuntu Rechner manche Internetseiten sich nur langsam aufbauen, oder gar nicht laden. Seltsamerweise war dieses Verhalten bei jedem Browser (ob Firefox oder Chromium) zu beobachten. Windows-Rechner hatten dieses Problem nicht – der Internetanbieter war somit außen vor. Nach einiger Suche konnte ich das Problem eingrenzen.

Auf Ursachensuche

Wie schon festgestellt, war nur mein Ubuntu-Rechner betroffen. Handys und Windows-Rechner im Heimnetz konnten ganz normal ins Netz. Zunächst habe ich versucht festzustellen, welche Seiten davon betroffen waren. Das war aber nicht so einfach. Besonders Youtube hatte Ladestörungen. Daraufhin habe ich einmal die Entwicklertools des Browser verwendet und im Chromium festgestellt, dass wohl bestimmte DNS-Einträge nicht aufgelöst werden konnten. Also ab auf die Kommandozeile und dort mittels nslookup getestet. Dabei stellte ich fest, dass mein zuständiger Nameserver 127.0.0.1 war – also mein eigener Rechner.

Nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass seit Ubuntu 12.04 das Programm dnsmasq im Einsatz ist, welches einen lokalen DNS-Caching Server zur Verfügung stellt. Anscheinend haben damit auch schon mehr Benutzer Probleme gehabt. Bei mir ist das aber mittendrin einfach aufgetaucht – eventuell durch ein Update.

Die Lösung

Die Lösung war bei mir dann, dnsmasq zu deaktivieren. Dieses Programm wird vom NetworkManager gestartet. Somit muss die Konfigurationsdatei des NetworkManagers bearbeitet werden:
sudo vi /etc/NetworkManager/NetworkManager.conf
Dort wird dann dnsmasq deaktiviert, indem die Zeile mit einer Raute (#) auskommentiert wird:
dns=dnsmasq
Danach muss der NetworkManager neu gestartet werden:
sudo restart network-manager
Und das war es auch schon – seitdem kann ich alle Seiten wieder schnell und einwandfrei öffnen.

3 Kommentare

  1. Hallo Dieter.

    Das ist ziemlich interessant und sehr gut erklärt.

    Leider hat es mir nicht geholfen.

    Bei mir gibt es immer wieder den selben Kreislauf:

    1) Ich installiere erneut Ubuntu von Vornherein
    2) Am Anfang funktioniert alles reibungslos
    3) Dann fängt es an, immer langsamer zu werden
    4) Youtube ist nicht mehr zu gebrauchen
    5) die meisten Internetseiten können nur mehr nach zehn Versuchen geladen werden
    6) => 1)

    Seltsamerweise habe ich dies mit drei unterschiedlichen Computern sowohl bei meinen Eltern in Lothringen als auch in England immer wieder erlebt.

    Das Deaktivieren von „dnsmasq“ in der Datei „NetworkManagers“ hat nicht die geringste Verbesserung erbracht.

    Hättest du vielleicht eine Idee, woran solch ein Problem liegen könnte?

    Ich glaube, dass die Verzweiflung mich gerade überrennt.

    Viele Grüsse.

  2. Hallo Lortharson,

    hast du dieses Verhalten somit auch bei neueren Ubuntu-Versionen (14.04, 14.10)? Könnte mir vorstellen, dass es, sofern es ein Ubuntu-Bug ist, dort schon behoben ist.

    Da du explizit zwei Standorte erwähnst, gehe ich auch bei dir nicht davon aus, dass es ein Problem mit deinem ISP ist.

    Verhält sich bei dir nslookup ebenfalls so, wie ich es beschrieben habe? Steht dort nach der dnsmasq-Änderung noch immer 127.0.0.1 als Server – da sollte nämlich etwas anderes stehen.

    Hoffe das sind ein paar Anregungen, um deinem Problem weiter auf den Grund zu gehen.

    Viele Grüße
    Dieter

  3. Auch sechs Jahre später habe ich mit 20.04 exakt das gleiche Problem. dnsmasq war aber gar nicht eingetragen. Das Laden von Websites funktionierte erst beim x-ten Mal, dann aber fast normal schnell. Youtube zum schreien langsam.
    Lange Rede, kurzer Sinn für andere Suchende:
    IPv6 am LAN-Port deaktivieren

    Weitere Buzzwords:
    Unitymedia, vodafone, fritzbox, 6490 cable, dualstack, kein DSlite

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